Wir Unternehmer sind in der Regel Spezialisten, wenn es darum geht, den Tag, den Monat und auch das Jahr in den Griff zu bekommen. Aber je mehr sich unser Blick dem Horizont in weiter Ferne nähert, desto unschärfer wird das Bild. Eigentlich ist das schade, denn wir wissen: Je klarer das ist, was „hinten rauskommen“ soll, desto einfacher wird der Weg dorthin. Vor Jahren hatte ich ein riesiges Problem mit einer meiner Firmen. Ich hatte einen Berater angerufen, von dem ich wusste, dass er das Know-how hat, mich an die Hand zu nehmen und über den Berg zu führen. Es war ein Mann mit wenig Zeit und hohen Tagessätzen. Als ich mir endlich ein Herz fasste und ihn anrief, war seine erste Frage: „Sagen Sie mir doch einmal, was ist Ihr Zielfoto?“ Ich sagte: „Mein Was-Foto?“ „Na ja, Ihr Zielfoto. Was soll in 15 oder 20 Jahren sein, wenn Sie Ihr Unternehmen einmal abgeben. Erzählen Sie mir das doch einmal emotional und farbig …“ Diesen Aspekt hatte ich mir nie wirklich klargemacht und versprach einen Rückruf am nächsten Tag.
Verbildlichung des Inhalts
Gestalten Sie Ihr Zielfoto
Berühmte Militärs gewannen ihre Siege mit guter Planung. Von Napoleon heißt es, dass er seine Schlachten im Kopf gewann, bevor er seinen Gegner auf dem Feld bezwang. – Dafür jedoch brauchen Sie ein Ziel. Sie müssen wissen, was am Ende stehen soll. Wenn wir in der Unternehmensführung von Planungszeiträumen reden, dann in der Regel von kurz-, mittel- und langfristigen.
- kurzfristig: 1 Jahr,
- mittelfristig: 2–3 Jahre,
- langfristig: 5 Jahre.
Das Zielfoto stellt noch einmal eine andere Frage: Was soll ganz am Ende sein? Dort, wo Himmel und Erde sich berühren.
- Wie groß soll meine Firma dann sein?
- Mit welchen Produkten oder Dienstleistungen soll sie dann ihr Geld verdienen?
- Mit welcher Wertestruktur wollen wir arbeiten?
- Wann werde ich mich aus der Firma herausziehen?
- Wie soll eine Nachfolgeregelung aussehen?
Wenn Sie auf diese Fragen keine überzeugenden und schlüssigen Antworten haben, dann liegt Ihr Ziel im Nebel. Wenn aber die Zielklarheit nicht vorhanden ist, dann kann auch keine Zielerreichung stattfinden. Die von uns allen geforderte Zukunfts-Fitness oder Future-Fitness erfordert diesen weiten Blick auf den Horizont. Weitsicht hilft, Umwege zu vermeiden – spart also Zeit.
Vorsprung durch Weitsicht
Weitsicht verhindert auch, dass man durch kurzfristige Ereignisse schockiert oder gar handlungsunfähig wird. Es relativiert die Dinge. Wenn Ihnen diese Weitsicht schwer fällt, dann denken Sie an zwei Dinge:
- Lösen Sie sich immer wieder mal einen halben Tag ganz heraus aus dem Geschäft, um Zeit zu haben für persönliches Nachdenken. Ein solcher Traumtag passt möglicherweise gerade jetzt besonders gut zum Jahresende.
- Umgeben Sie sich mit Menschen, die so ähnlich denken. Simplify your business organisiert unter dem Motto „Sprinterclub“ einen Austausch von Unternehmern, die sich diesen Fragestellungen widmen. Anmeldung unter: info@simplifybusiness.de.
Service
Ich biete Ihnen heute einen Masterplan an, den Sie downloaden können unter www.unternehmensfitness.de/simplify. Wer seine Aufgaben vom Ende her begreift, hat den langen Atem und geht motiviert ins neue Jahr. Auf dass sich Ihr Unternehmen ganzheitlich entwickelt! Ihr Prof. Dr. Jörg Knoblauch.